Gesundheit gewinnt mit fortschreitendem Alter an Bedeutung. Das Älterwerden geht mit Funktionseinschränkungen und einem zunehmenden Risiko für chronische Erkrankungen sowie Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität) einher, wodurch die Wahrscheinlichkeit für eine Pflegebedürftigkeit zunimmt. Hilfs- oder pflegebedürftig zu sein bedeutet dabei auch immer einen Einschnitt in die selbstbestimmte Lebensgestaltung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung verfolgen die Ziele, die Lebensqualität im Alter zu fördern und zu verbessern, gesundheitliche Risiken zu reduzieren und die Selbstbestimmtheit und Teilhabe älterer Menschen zu stärken. Insbesondere die Stärkung der Strukturen vor Ort und im Wohnumfeld gilt es dabei in den Blick zu nehmen. Prioritäre Zielgruppen sind ältere Menschen in Isolation (mit und ohne Pflegebedarf) sowie pflegende Angehörige.
Prioritäre Handlungsfelder
Das Landespräventionsnetzwerk „Gesund im Alter“ startete mit Bestandsaufnahmen und Erfahrungsaustausch. In den ersten Jahren der Zusammenarbeit wurden erfolgreiche Konzepte und Themen identifiziert, im Netzwerk vorgestellt und teilweise auf ihre Qualitätskriterien geprüft. Die zentralen Handlungsfelder zur Gesundheitsförderung und Prävention für Menschen im fortgeschrittenen Alter sind im Eckpunktpapier festgehalten. Schwerpunkte des Landespräventionsnetzwerks „Gesund im Alter“ von 2018 bis 2022 waren:
Präventive und gesundheitsfördernde Angebote für ältere oder gar hochbetagte Menschen sollen dazu beitragen, die Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten. Sie sollen auch Möglichkeiten eröffnen, trotz fortgeschrittenen Alters, am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich sozial aktiv beteiligen zu können. Ein Ziel in Rheinland-Pfalz ist es daher, durch gezielte Projekte die Mobilität älterer Menschen zu fördern und länger zu erhalten, soziale Kontakte zu ermöglichen und somit Einfluss auf die Lebensqualität zu nehmen.
Die Umsetzung entsprechender Maßnahmen für die Zielgruppe der älteren Menschen in Isolation, gilt es dabei bedarfsgerecht zu gestalten und in bestehende Angebote und Strukturen vor Ort einzubetten, diese Angebote zu vernetzen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Dafür wurde im Rahmen des Landespräventionsnetzwerk eine eigene Unterarbeitsgruppe eingerichtet, die sich ausschließlich diesen Themen widmet.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt in jedem Alter eine wichtige Rolle. Um diesem wichtigen Thema mehr Raum zu geben, wurde im Landespräventionsnetzwerk "Gesund im Alter" daher eine eigene Unterarbeitsgruppe aufgebaut. Diese greift ausschließlich diese Themen auf und verfolgt das Ziel gemeinsame Weiterentwicklungen für die Stärkung einer gesunde Ernährung im Alter anzustoßen und umzusetzen.
Die Förderung der psychische Gesundheit im Alter und auch die Stärkung der psychischen Widerstandskraft (der Resilienz), sind wichtige Gesundheitsziele im Rahmen dieses Netzwerkes. Das gilt für viele Zielgruppen, für die älteren Menschen selbst aber beispielsweise auch für pflegende Angehörige, die oftmals besonders belastet sind. Insbesondere durch die Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und die Ausarbeitung von Patenmodellen, wollen wir die Vermittlung von Wissen zum Thema Resilienz für die verschiedenen Zielgruppen fördern. Dies geschieht unter anderem in Form von Fachtagungen oder Workshops aber auch durch konkrete Praxisprojekte in Kooperation mit weiteren Partnerinnen und Partnern.
Um diese wichtigen Themen aufzugreifen und voranzutreiben, wurde eine eigene Unterarbeitsgruppe eingerichtet.
Aktuelle Aktivitäten des Landespräventionsnetzwerkes und Best Practice-Beispiele
Die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), setzt die Bewegungskampagne "Ich bewege mich - mir geht es gut!" bereits seit 2015 im Auftrag des Ministeriums um. In den letzten Jahren konnten rund 300 Ehrenamtliche zu Bewegungsbegleiterinnen und -begleitern ausgebildet werden. Die Kampagne bringt mehr körperliche Aktivität in den Alltag älterer Menschen und fördert die Freude an Bewegung. Dafür werden Grünflächen, Parks und Plätze im öffentlichen Raum genutzt, um Seniorinnen und Senorien umkomplizierte Bewegungsaktivitäten anzubieten und soziale Kontakte zu pflegen. Weiterführende Informationen über das Projekt finden Sie mit einem Klick hier.
Die GemeindeschwesterPlus besucht hochbetagte, nicht pflegebedürftige Menschen zu Hause und berät sie kostenlos und individuell. Das Angebot umfasst sowohl präventiv ausgerichtete Beratungen bzw. Vernetzungen (zu Themen wie Bewegung, Ernährung, psychische Gesundheit) sowie Beratungen zur sozialen Situation als auch die Vermittlung von wohnortnahen und gut erreichbaren Teilhabeangeboten (z. B. Seniorentreffen, Bewegunsgangebote, Veranstaltungen). Weiterführende Informationen über die GemeindeschwesterPlus finden Sie mit einem Klick hier.